Google-Updates sind berühmt und gefürchtet. Denn mit ihnen steht und fällt oft auch der Erfolg einer Website. Doch welche Updates waren besonders weitreichend? Wir blicken auf die wichtigsten Algorithmus-Änderungen der letzten zehn Jahre.
Erinnerst du dich noch an die Anfänge der Google Search-Engine-Optimization (SEO)?
Als der Algorithmus der Suchmaschine noch so rudimentär war, dass man ein Keyword – sagen wir mal „Gartenmöbel“ – 30 Mal im Text erwähnen musste, damit die Suchmaschine den Blog-Text oben in den Ergebnissen anzeigte, wenn jemand „Gartenmöbel“ googelte.
Seitdem ist der Algorithmus feiner und smarter geworden. Er erkennt zum Beispiel immer mehr, ob eine Website relevant und gut gestaltet ist oder nur Spam. Doch eines ist bei allen Änderungen gleich geblieben.
Es ist nach wie vor dieser Algorithmus, der entscheidet, welche Ergebnisse in welcher Reihenfolge bei einer Suchanfrage angezeigt werden.
Google-Updates sorgen für Durcheinander
Entsprechend sorgen Änderungen an diesem Algorithmus häufig für ein Durcheinander bei den Aufrufen der eigenen Website, die über Google erfolgen. Das gilt sogar manchmal dann, wenn die eigenen Inhalte eigentlich sehr gut sind.
Darum sind die Google-Updates nicht nur beliebt. Denn oftmals bedeuten sie auch, dass man eine komplette Website anpassen muss, um nicht im Ranking zu stark abzufallen.
Nun muss man sagen, dass Google ständig irgendwas an seinem Suchmaschinen-Algorithmus verändert und wir das oft nicht mitbekommen. Doch die großen Google-Updates gehen selten spurlos am Internet vorbei.
Wir schauen uns daher im Rückblick nochmal die elf wichtigsten Algorithmus-Änderungen der letzten zehn Jahre an.
Panda, 2011
Eines der wichtigsten früheren Google-Updates war „Panda“ aus dem Jahr 2011. Denn es machte endlich Schluss mit dem Keyword-Wahnsinn.
Der Fokus war ganz klar: hochwertigen, einzigartigen Inhalt zu belohnen und nervige Websites abzustrafen. Content-Farmen zum Beispiel, die lediglich Texte mit bestimmten Schlüsselworten vollstopften, und zwar viel, aber dafür sinnfreien Content produzierten, hatten das Nachsehen.
Panda führte auch eine interne Bewertung von Webseiten ein. Hohe Punktzahlen gab es (vermutlich) für die Seiten, die besonders beliebt bei Nutzerinnen und Nutzern waren. Dieser Score entscheidet auch darüber, wie hoch man im Ranking bei den Suchergebnissen landet.
Penguin, 2012
Penguin sorgte schließlich 2012 dafür, dass eine weitere, extrem nervige SEO-Methode keinen Erfolg mehr hatte: Spam-Links.
Bis dahin galten Links zu einer Website, egal in welcher Form, als Push. Denn wenn viele Nutzerinnen und Nutzer eine Website verlinken, muss der Inhalt schließlich auch gut sein. Der Algorithmus bewertete Links als positiv.
Das Problem: Einige versuchten daraufhin Links zu ihrer eigenen Website überall zu platzieren. In Kommentaren. In Foren. Bei Bewertungen.
Das Update sorgte aber dafür, dass der Google-Algorithmus nun nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität der Links bewertete. Aktuell kann der Algorithmus sogar erkennen, ob Links relevant oder vertrauenswürdig sind.
Page Layout, 2012
Panda war nicht das einzige bedeutsame Google-Update im Jahr 2012. Auch „Page Layout“ brachte Neuerungen.
Denn damit strafte der Algorithmus Websites ab, die zu viel Werbung anzeigten. Die meisten Menschen im Internet empfinden das schließlich als nervig. Entsprechend besserte Google hier nach, um eine bessere Nutzererfahrung zu garantieren.
Hummingbird, 2013
Hummingbird war ein entscheidender Schritt in den Google-Updates: weg vom mechanischen Punktezählen für verschiedene Wörter oder Merkmale in einem Text und hin zum besseren Verständnis unserer Sprache.
Das Update sorgte so zum Beispiel dafür, dass Google nun Zusammenhänge besser versteht und erkennt, dass ein Text zum Skifahren höchstwahrscheinlich auch Wörter wie Schnee, Berg oder Winter enthalten wird.
Websites, die sinnfreie Inhalte allein mit dem Keyword „Skifahren“ füllten, wurden damit also abgestraft. Gleichzeitig konnte Google damit Usern passendere Ergebnisse auf ihre Suchanfragen hin anzeigen.
Pigeon, 2014
Das Pigeon-Update experimentierte erstmals mit einem Phänomen, das wir nun verstärkt im Google-Universum (aber auch darüber hinaus) beobachten können: die Bedeutung des Standorts der Suchanfrage.
Denn wenn jemand nach dem Begriff „Supermarkt“ googelt, will er höchstwahrscheinlich in der unmittelbaren Umgebung einkaufen und nicht die beste Website der Welt zum Thema „Supermarkt“ finden.
Die lokale Suche ist seitdem fest in der Google-Suche verankert. Bei Google Maps findest du diese Funktion auch, wenn du nach Dingen oder Orten „in meiner Nähe“ suchst.
Mobilegeddon, 2015
Der Name dieses Google-Updates zeigt, warum die Änderungen im Algorithmus auch für viel Chaos sorgen können. Mit diesem Update beschloss Google nämlich, angesichts der steigenden Anzahl von mobilen Nutzerinnen und Nutzern die Mobilfreundlichkeit von Websites zu belohnen.
Einzelne Webseiten (nicht komplette Websites), die gut auf mobilen Geräten funktionierten, wanderten entsprechend im Ranking nach oben. Seiten, die nicht korrekt auf den mobilen Geräten abgespielt wurden, wurden teilweise komplett aus den Suchergebnissen gestrichen.
Mittlerweile bewertet Google über den Mobile First Index die mobile Freundlichkeit der ganzen Website.
Rankbrain, 2015
Rankbrain fokussierte sich erneut auf die Relevanz der angezeigten Inhalte in Bezug auf die Suchanfrage. Dafür nutzte Google Künstliche Intelligenz (KI), um besser verstehen zu können, was, je nach Suchanfrage, die bestmöglichen Ergebnisse sein könnten.
Auch sollte der Algorithmus von bislang unbekannten Suchanfragen besser lernen können. Rankbrain gilt als das drittwichtigste Ranking-Kriterium bei Google.
Fred, 2017
Fred ist eines der Google-Updates, die vom Unternehmen nicht offiziell bestätigt wurden. Gary Illyes, „Chief of Sunshine and Happiness“ (in etwa: Chef für Sonnenschein und Freude) sagte einmal scherzhaft, dass alle Google-Updates Fred heißen würden.
Das nicht-bestätigte Fred-Update zielte angeblich auf Websites ab, die Nutzerinnen und Nutzern keinen Mehrwert boten, weil sie beispielsweise zu überladen mit Werbung waren.
Bert, 2019
Bert gilt zweifellos als eines der größten Google-Updates aller Zeiten. Es beeinflusste jede zehnte Suchanfrage.
Google ging es dabei darum, komplexere Longtail-Suchanfragen zu verstehen und bessere Ergebnisse anzuzeigen. Mithilfe von Natural Language Processing (NLP) ging es diesmal also weniger darum, schlechte Websites abzustrafen, sondern vielmehr darum, den Algorithmus der menschlichen Sprache näherzubringen.
Nach Bert begann der Algorithmus verstärkt Wörter im Kontext eines Satzes zu analysieren.
Google Core, Mai 2020
Im Mai 2020 kam mitten in der Corona-Pandemie ein Google-Core-Update. Dieses wirkte sich eindeutig auf die angezeigten Suchergebnisse aus. Insbesondere Websites bestimmter Branchen, wie Finanzen oder Gesundheit schienen davon betroffen zu sein.
Einige Expertinnen und Experten glaubten, dass die Qualitätsstandards Expertise, Authority und Trust (E-A-T) ein wichtiger Teil der Updates waren. Andere glaubten, dass Google hier ein voriges E-A-T-Update verbesserte, bei dem eigentlich hochwertige kleinere Websites im Ranking abfielen, weil ihr Backend nicht ausgereift genug war.
Google Core, Dezember 2020
Erst vor wenigen Monaten führte Google ein weiteres Core-Update durch. Auch hier ging es wieder um E-A-T. Wirtschaft, Industrie, Beauty und Fitness sowie Internet und Telekommunikation schnitten danach besser ab. Einkaufen, Lexika und Nachrichten fielen dagegen ab.
Ziel war es, Websites, die nur wenige Inhalte und eine schwache Marke haben, abzustrafen.
Google-Updates: Was können wir künftig erwarten?
Für Google-Updates ist kein Ende in Sicht. Der Konzern hat schon eine weitere Aktualisierung mit den neuen Google Core Web Vitals für Mai 2021 angekündigt.
Dabei sollen Faktoren wie SSL-Zertifikate, Ladegeschwindigkeit und Mobilfreundlichkeit wichtiger werden. Die Core Web Vitals werden außerdem konkret gemessen werden.
Wer eine Website betreibt, mag das eine oder andere Update sicherlich nervig finden. Doch gleichzeitig geht es Google auch immer darum, die Websites zu belohnen, die Nutzerinnen und Nutzern wirklich gute und anspruchsvolle Inhalte bieten und nicht mit Spam oder Werbung nerven.
Wer das ohnehin schon tut, muss sich vor den Google-Updates nicht allzu viele Sorgen machen. Denn schließlich sollte es dem Google-Algorithmus und Betreiberinnen und Betreibern von Websites um das Gleiche gehen: hochwertige Inhalte zu produzieren.
Auch interessant:
- Führt Google geheimes Core-Update durch?
- Google Page Experience: Das verbirgt sich hinter dem neuen Ranking-Faktor
- SEO-Einbruch? Google rollt Passage Ranking aus
- Baidu SEO: Das sind die wichtigsten Ranking-Faktoren
Der Beitrag Das sind die 11 wichtigsten Google-Updates des letzten Jahrzehnts von Marinela Potor erschien zuerst auf BASIC thinking. Folge uns auch auf Facebook, Twitter und Instagram.